Bahnvernetzung.de

Eisenbahner:innen aller Gewerkschaften und Betriebe, vereinigen wir uns!

1. Bahnvernetzungstag - 21.+22.10.2023 - Berlin

Die Bahnvernetzung, als eine selbstorganisierte Gruppe von klassenkämpferischen Eisenbahnerinnen und Eisenbahnern aus allen Bereichender Bahnen, auch aus Nicht- DB- Unternehmen und meistenteils gewerkschaftlich organisiert in EVG oder GDL, trifft sich am 21.+22.10.2023 zum 1.Bahnvernetzungstag in Berlin. Dazu eingeladen sind alle klassenkämpferischen Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, egal welcher Gewerkschaft angehörig, egal welcher Tätigkeit bei den Bahnen nachgehend und egal welches proletarisches Klassenbewusstsein.

Wir haben die Nase voll von den Vorgehensweisen beider Gewerkschaften, uns zu spalten, gegeneinander antreten zu lassen und so doch nur den Unternehmen, allen voran dem DB- Konzern, in die Hände zu spielen. Ohne Gewerkschaft und aktive, organisierte und engagierte Mitglieder geht es aber nicht, und noch nicht mal die kleinsten Fortschritte bei Bezahlung und Arbeitsbedingungen wären durch Verhandlungen durchzusetzen.

Unser Ziel ist es, gemeinsam - GdL- + EVG- Mitglieder und auch (noch) nicht organisierte Eisenbahnerinnen und Eisenbahner - zu vernetzen und gemeinsam auf die Gewerkschaftsvorstände und in die Gewerkschaften hineinzuwirken.
Aus diesem Grund treffen wir uns am 21. und 22.10.2023 zu einem

Bahnvernetzungstag

um uns persönlich kennenzulernen, und über unsere Möglichkeiten und weitere Vorgehen und Organisation zu sprechen, abends gemeinsam auf ein Bier (oder was anderes) zusammen zu sitzen.

Veranstaltungsort: 10961 Berlin – Mehringhof – Gneisenaustr. 2A, 2. Hinterhof, 3 Etage

Mögliche Unterkünfte am Veranstlatungsort, bitte selber buchen: z.B. Acama Kreuzberg Hotel+Hostel, Grand Hostel Berlin, oder jedes andere beliebige Hotel in Berlin, wenn nötig auch privat, dann bitte bei uns melden!

vorläufige Tagesordnung

Samstag, 21.10.2023, 11:00-18:00 Uhr:

11:00-14:00 Uhr: Vorstellungsrunde der Teilnehmer - Aktivitäten, Ansprüche und Selbstverständnis

14:00-16:00 Uhr: Bahnvernetzung in den Gewerkschaften und Betrieben

16:00-18:00 Uhr: GDL / EVG - Tarifrunde 2023

ab ca. 19:00 Uhr: Gemeinsames Abendessen

Sonntag, 22.10.2023, 09:00–15:00 Uhr:

09:30-11:30 Uhr: Themenarbeit der Bahnvernetzung: GDL / EVG, Aufrüstung, Militarisierung und Krieg, Verkehrswende, soziale Lage

13:00-14:00 Uhr: Wie können wir künftige Treffen durchführen, wie können wir sie besser vorbereiten? Mögliche Bündnispartner?

14:00-15:00 Uhr: Außenwirkung, Medienauftritt, Kommunikationskanäle: Wie nach außen auftreten: Wer kümmert sich um die Homepage, E-Mail, Wer hält Instagram am Laufen

Wer für unsere Themen Interesse hat und gern teilnehmen möchte, melde sich bitte an.

Unter info@bahnvernetzung.de oder per >>> Anmeldetool <<< - Onlineteilnahme auch möglich!

Der Einladungsflyer zum Download und Verbreiten unter deine Kolleginnen und Kollegen!

Erstes Selbstverständnis

5 Punkte zum Selbstverständnis der Bahnvernetzung

Die Bahnvernetzung ist ein Zusammenschluss und Austausch von klassenkämpferischen Eisenbahner:innen aus verschiedenen Betrieben und Gewerkschaften.

Wir stehen für:
1 - Keine Hetze, kein gegenseitiges in den Rücken fallen! Wir sind gegen die Spaltung zwischen GDL und EVG – Mitgliedern. Statt einem „Wer ist besser?“ sagen wir „Zusammen kämpfen, zusammen mehr erreichen!“ Das Mindeste ist, sich in den jeweiligen Tarifrunden sich gegenseitig solidarisch zu zeigen – das heißt nicht, sich hinter Weselsky oder Burkert zu stellen, sondern als Eisenbahner:innen zusammenzustehen. Wir wollen keinen gegenseitigen Streikbruch, erst Recht, weil die DB das schändliche Tarifeinheitsgesetz anwendet. So können auch Kolleg:innen zum Streik aufgerufen werden, die nicht in der in der Tarifauseinandersetzung befindlichen Gewerkschaft oder noch gar nicht organisiert sind. Darüber hinaus ist in jeder Tarifauseinandersetzung eine systematische Solidaritätskampagne aller Gewerkschaften nötig, um die Streikenden zu unterstützen. Bei gleichzeitig stattfindenden Tarifrunden verschiedener Gewerkschaften und Branchen sollten auch gemeinsame Streikaktionen und -demonstrationen organisiert werden. Ziel muss dabei die Koordinierung und Zusammenführung von Tarifkämpfen sein. Der große und gemeinsame Streik von EVG und ver.di am 27.März 2023, der den Verkehrssektor weitgehend lahm legte, hat gezeigt, was möglich ist. Wir brauchen statt Sozialpartnerschaft und faulen Kompromissen die Perspektive auf eine gemeinsame, kämpferische und demokratisch organisierte Verkehrsgewerkschaft – für gleiche und gute Arbeitsbedingungen für alle auf Straße, Schiene, Wasser und in der Luft!

2 -Streik- und Gewerkschaftsdemokratie! Die bürokratischen, autoritären GDL- und EVG-Spitzen haben in den Tarifrunden das eindeutige Sagen, die Basis wird mobilisiert und dann wieder eingefangen und mit Abschlüssen abgespeist, die nicht an die Forderungen heranreichen und auch nicht dem Druck der Inflation gerecht werden. Dazu sagen wir Nein! Tarifforderungen, Tarifrunden, das Durchführen von Streiks und Verhandlungen, sollten unter den Eisenbahner:innen vor Ort und auch betriebsübergreifend demokratisch diskutiert werden. Bei diesen Zusammenkünften sollten jederzeit wähl- und abwählbare sowie rechenschaftspflichtige Delegierte gewählt werden, die in eine bundesweite Konferenz entsendet werden, um die Tarifauseinandersetzung vorzubereiten, über eine koordinierte Eskalationsstrategie und Möglichkeiten für Urabstimmungen zum Streik zu beraten. In der Tarifauseinandersetzung müssen täglich Streikversammlungen stattfinden, damit die Streiks von unten kontrolliert und gemeinsam über den aktuellen Stand und die weiteren Schritte diskutiert und Entscheidungen demokratisch getroffen werden können. Aber auch innerhalb der Gewerkschaften brauchen wir demokratische und transparente Strukturen. Dazu ist teilweise erst einmal ein Wiederaufbau und die Stärkung von gewerkschaftlichen Gremien wie den Betriebsgruppen nötig, damit diese jederzeit wähl- und abwählbare sowie rechenschaftspflichtige Vertreter:innen in die Gewerkschaftstage und Vorstände entsenden können. Diese Funktionär:innen sollten keine Privilegien haben und nicht mehr verdienen als einen durchschnittlichen Facharbeiter:innenlohn.

3 - Gewerkschaften politisieren, gegen Krieg! Ob Ukraine oder Israel-Gaza-Krieg, entweder schweigen unsere Gewerkschaften oder sie unterstützen die Politik der Bundesregierung kritiklos. Wir sind gegen diesen Kurs! Es braucht Raum für Diskussion in den Gewerkschaften und keine Vorstandsbeschlüsse über die Köpfe der  Mitglieder hinweg. Als Bahnvernetzung stellen wir uns gegen jede Aufrüstungs- und Kriegsambitionen der BRD und eine Militarisierung unserer Gewerkschaften. Niemand darf dazu gezwungen werden, Waffen zu transportieren – das Kriegsdienstverweigerungsrecht gilt auch für uns!

4 - Für eine einzige staatliche Bahn mit guten Arbeitsbedingungen, für eine wirkliche Verkehrswende! Wir sind gegen eine weitere Zerschlagung der DB und Privatisierung, wie auch gegen Jobstreichungen z.B. aktuell bei DB Cargo. Wir wollen aber auch kein „Weiter-So“ mit der DB AG und hunderten weiteren EVU mit schlechten Arbeitsbedingungen, ekelhaften Dienstplänen und miserablen Löhnen. Wir sind für eine einzige staatliche Bahn, ohne die Verpflichtung Gewinn zu machen oder sich selbst zu finanzieren. Wir wollen eine Eisenbahn, die zentral von uns Beschäftigten demokratisch kontrolliert und ausgebaut wird. Nur so wird eine Verkehrswende stattfinden, die ihren Namen verdient und nicht auf unserem Rücken ausgetragen wird.

5 - Wie weiter, wie vernetzen, was tun? Wir wollen uns als Bahnvernetzung um diese Punkte weiter aufbauen. Wir stehen am Anfang – wenn du unzufrieden bist, mit dem wie es in EVG, GDL oder einer anderen Verkehrsgewerkschaft läuft, dann komm zu uns.
Wir stehen offen für einen politischen Austausch und eine  Zusammenarbeit mit Gruppen oder Bündnissen, die unsere Ideen teilen. Wir wollen Kanäle für Unmut und Diskussionen in den Betrieben schaffen und diese sichtbar machen – in den offiziellen Kanälen von EVG und GDL verpufft das meiste davon!

Wir wollen uns gegenseitig in Tarifrunden unterstützen und frühzeitig eigene Forderungen für diese selbst entwickeln und in die Betriebe tragen. Wir wollen als Bahnvernetzung sichtbarer zu werden, sei es durch gemeinsame Anträge in Betriebsgruppen, durch Aktionen und eine gemeinsame Koordinierung hin zu Gewerkschaftstagen, Betriebsratswahlen und Tarifkämpfen. Wir wollen Raum sein für eine Opposition gegen die bestehenden Führungen, Politiken und Strukturen der Gewerkschaften und diese basisdemokratisch und transparent verändern. Mach mit und lass uns die Bahnvernetzung aufbauen!
Kontakt: Info@Bahnvernetzung.de